Immer mehr Menschen versuchen aus einem herkömmlichen Fahrrad und einem Nachrüstsatz, ein alltagstaugliches e-Bike zu formen. Auch Berichte über Pedelecs, die durch Tuning die vorgeschriebene Motorabriegelung umgehen, liest man immer häufiger.
Ein Grund für den Anstieg sind Angebote, die versprechen, ein 0815-Fahrrad in das perfekte e-Bike zu verwandeln – und das sogar mit einem geringen finanziellen Aufwand. Aber geht das überhaupt?
Ist jedes Fahrrad e-Bike tauglich?
Generell wird für jeden Fahrradtypen ein e-Bike-Nachrüstsatz angeboten, aber wie sinnvoll ist der Umbau eines Standard-Bikes? Durch die neuen Teile, die am Fahrrad montiert werden, erhalten Sie natürlich auch zusätzliches Gewicht. Es müssen Motor, Akku, Kabel und eine entsprechende Bedienung verbaut werden.
Darüber hinaus kann es durch den Umbau zur Instabilität kommen. Wenn sich Ihr Fahrrad zuvor nicht sonderlich stabil anfühlte, wird sich dies durch den Umbau womöglich noch verschlimmern. Aufgrund des zusätzlichen Ballasts, wird das vermeintlich neue e-Bike auch nicht zur e-Rennmaschine mutieren. Der angebotene Nachrüstsatz muss perfekt zu dem Bike passen, hierbei spielen die Rahmenform und das Material eine besondere Rolle. Beachtet werden sollte außerdem, dass sich nicht jede Schaltung mit dem neuen Motor verträgt.
Räder, die schon älter sind, sollten erst gar nicht für den Umbau verwendet werden. Der Verschleiß des Bikes ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich und schlussendlich wird das umgerüstete e-Bike zu einem unsicheren und verkehrsuntauglichen Gefährt.
Sinnvolle Investition oder Milchmädchenrechnung?
Kostengünstige Fahrräder eignen sich in den seltensten Fällen für eine Nachrüstung. Die Rechnung, aus einem älteren Fahrrad sowie einem billigen Nachrüstsatz ein kostengünstiges e-Bike zu erhalten, geht daher nicht auf. Die Umrüstung durch einen Fachmann wird direkt kostenintensiver und die Garantie seitens des Herstellers verfällt dennoch. Da kommt natürlich die Frage auf, wie viele Kosten Sie durch das Nachrüsten tatsächlich sparen und wie sinnvoll der gefährliche Trend ist.
Was kann das Tuning für rechtliche Konsequenzen haben?
Wer sich mit einem illegalen und getunten Elektrofahrrad im Straßenverkehr bewegt, geht das Risiko ein Bußgelder und Strafen zu erhalten. Außerdem kann es zu einem Führerscheinverlust oder sogar Haftstrafen kommen. Der Besitzer eines illegal frisierten e-Bikes erhält in der Regel die Teilschuld bei Unfällen, denn das frisierte Gefährt darf lediglich auf Privatgrund gefahren werden.
Wenn das e-Bike ohne Fahrerlaubnis gefahren wird oder der Halter jemand anderen ohne Fahrerlaubnis fahren lässt, droht eine Geldstrafe. Es kann sogar zu einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr führen. Wird ohne Versicherungsschutz gefahren, kann das ebenfalls erhebliche Konsequenzen haben und eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe nach sich ziehen. Geht es um eine Ordnungswidrigkeit, das Fahren trotz fehlender Betriebserlaubnis, wird ein Bußgeld und sogar ein Punkt in Flensburg fällig.
Bei Schäden mit einem frisierten e-Bike kommt die Versicherung nicht auf und der Schutz der privaten Haftpflichtversicherung erlischt. In den seltensten Fällen bleibt das Tuning des Bikes unentdeckt. Der Tuner wird in der Regel schnell entlarvt, da die Elektronik die Daten speichert und bereits Durchschnittsgeschwindigkeiten als Indikator für illegales Tuning reichen.
Was wir Ihnen empfehlen?
Auch wir, als e-Bike-Experten, distanzieren uns von dem Thema e-Bike Tuning und raten Ihnen direkt auf ein hochwertiges Pedelec zu setzen. Diejenigen, die gerne etwas zügiger unterwegs sind, sind mit einem S-Pedelec besser und sicherer unterwegs als mit einem getunten e-Bike. Damit erreichen die Fahrer eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Doch rechtlich gesehen sind die S-Pedelecs keine Fahrräder, sondern Kleinkrafträder.
Daher auch hier nicht vergessen: Ein Versicherungskennzeichen, ein Führerschein der Klasse AM sowie ein Helm sind Pflicht!
Erfahren Sie mehr über die e-motion S-Pedelecs. Wir wünschen allzeit gute und sichere Fahrt!